Ich stehe gerne in der Raucherecke meiner Firma. Nicht, weil ich selbst rauche oder den Geruch von Zigaretten genieße. Ganz im Gegenteil. Aber die Leute sind beim Rauchen so gesprächig und entspannt. Erst kürzlich hat mir einer das so erklärt:
„Wenn ich etwas geschafft habe, dann komme ich hier runter und gönne mir diese fünf Minuten Zigarettenpause. Da kriege ich den Kopf frei für die nächste Aufgabe – und ich treffe hier immer jemanden, mit dem ich kurz schwätzen kann.“
Es ist schon witzig. Betriebliche Gesundheitsmanager mühen sich heute, ihren Belegschaften zu vermitteln, wie gut und wichtig Pausen sind – einmal kurz entspannen, einmal kurz das Gehirn lüften, einmal kurz die Beine austreten. Raucher wissen das schon lange. Raucher, die sicher keine speziellen Freunde von Gesundheitsmanagern sind. Ich mag diese feine Ironie, die das Leben so schreibt.
Und denke dabei an den Prediger Salomo aus dem Alten Testament, bei dem zu lesen ist: „Ich bin zu der Erkenntnis gekommen: Das Beste, was der Mensch tun kann, ist, sich zu freuen und sein Leben zu genießen, solange er es hat. Wenn er aber zu essen und zu trinken hat und genießen kann, was er sich erarbeitet hat, dann verdankt er das der Güte Gottes.“
Also genießt das Leben, gönnt euch Pausen, ob nun mit – oder natürlich noch besser: ohne Zigarette.
(nachzuhören bei Auf ein Wort am 7.9.2017)