Predigt am 7. Sonntag nach Trinitatis in der Gnaden- und Versöhnungskirche Dachau zu 1.Könige 17,1-16
Geliebte Gemeinde,
Bilder der Verwüstung ereilen uns dieser Tage. Ortschaften, durch die reißende Flüsse gehen, Trümmerlandschaften, die unpassierbar sind, unterspülte Häuser, Straßen und Gleise, U-Bahn-Schächte, die meterweise unter Wasser stehen, dazwischen Menschen, die retten, was zu retten ist, die Sandsäcke auftürmen, Schlammbäche räumen, Notunterkünfte vorbereiten. Eine Flutkatastrophe biblischen Ausmaßes hat Teile Deutschlands erfasst. Was wohl in Dachau los wäre, wenn Amper, Würm oder der Gröbenbach ähnlich über die Ufer laufen würden wie die Ahr und die Esch, wie die Ennepe und die Ruhr?
Bilder der Verwüstung ereilen uns auch in der Geschichte, die wir eben gehört haben. Und es sprach Elia, der Tischbiter, aus Tischbe in Gilead zu Ahab: So wahr der Herr, der Gott Israels, lebt, vor dem ich stehe: Es soll diese Jahre weder Tau noch Regen kommen, ich sage es denn. Drei Jahre sollte diese Trockenheit Israel treffen, so lange, dass selbst der Bach Krit, an dem Elia sich im ersten Teil der Geschichte aufhält, austrocknet, ein Bach, der eigentlich immer Wasser führte.
Was diese beiden Szenarien der Verwüstung verbindet, ist die Erkenntnis, dass wir Menschen von der Lebensfreundlichkeit der natürlichen Gewalten abhängig sind – und dass wir es selbst mit all unseren technischen Errungenschaften nicht in der Hand haben, ob sich diese Gewalten uns gegenüber stets freundlich verhalten. Die Sonne kann wärmen, sie kann aber auch stechen. Wasser stillt Durst und kühlt ab, es kann aber auch zerstören