Geliebte Kolleginnen und Kollegen der vbw,
viele Jahre feiern wir nun schon diese Andacht anlässlich Ihrer, anlässlich Eurer Weihnachtsfeier. Und wenn ich mir dabei einer Sache gewiss sein konnte, dann, dass ich im Haus der Bayerischen Wirtschaft auf eine leidlich gelöste Stimmung treffen werde, dass mich launige Reden des Präsidenten und des Hauptgeschäftsführers erwarten werden und auch zahlreiche Momente schallenden Gelächters, manche davon eher ungewollt als geplant und damit umso schöner.
Das dürfte uns heute abgehen. Wir sind nicht wie sonst beieinander, ja fast schon aufeinander an den festlich gedeckten Bänken und Tischen. Keine Geschenke unterm Baum, keine Festtafel, keine Band, die Stimmung und Party macht. Dass das Jahr nun so endet, passt ins Bild. Denn in 2020 gab es für uns alle weniger zu lachen als in anderen Jahren.
Das vermaledeite Virus hat sich als Stimmungskiller erwiesen. Es hat getötet. Es hat isoliert. Es hat ermüdet. Es hat Nerven blank gelegt. Es hat Konflikte geschürt. Es hat Pläne und Bilanzen verhagelt. Es hat den einen die Arbeit genommen, während die anderen sich vor Arbeit nicht mehr zu retten wissen. Wem wäre da nach einem solchen Jahr noch zum Lachen zumute?
Heilfroh bin ich da nun, dass mir heute die Sara ins Predigtbuch geschrieben worden ist, und zwar die Sara, die lacht, obwohl sie eigentlich schon lange nichts mehr zu lachen hatte.