„Ich wünsche jedem von Ihnen, einmal mit Klaus Jost zu Mittag zu essen. Nein, besser zu Abend. Dann isst er mit.“ Um den es hier geht, war bis 2014 als Präsident der Intersport-Gruppe einer der Top-Manager der internationalen Sportartikelbranche. Nicht nur das. Jost machte nie einen Hehl aus seinem christlichen Glauben, war dafür auch in seiner Branche und den Wirtschaftsredaktionen der Republik bekannt, die auch aus diesem Grund gerne mal ein Porträt oder Interview mit ihm brachten. Im Jahr seines unfreiwilligen Abschieds von Intersport wurden wir miteinander bekannt – und ich kann bestätigen, dass ein Abendessen mit Klaus Jost ein bereicherndes Erlebnis ist, wie der Autor des Buches „Jost läuft“, Daniel Schneider, im Eingangszitat schreibt.
Ein guter Grund also, dieses Buch zur Hand zu nehmen und mit eigenen Erfahrungen abzugleichen. Wer von „Jost läuft“ eine kritische Biographie oder einen gut recherchierten Blick hinter die Kulissen einer der größten Konsumbranchen erwartet, der wird von diesem Buch vermutlich enttäuscht sein. Wer aber einen Eindruck bekommen möchte, wie ein Mensch als Christ, Manager Ehemann und Vater sein Leben in seinen Höhen und Tiefen zu leben gelernt hat und weiter lernt, der kann hier einige Anregungen mitnehmen. Auch wer sich für Fragen interessiert, wie christliche Ethik ganz praktisch im Alltag eines Entscheiders zum Tragen kommt, wird einige Einblicke erhalten, die zum eigenen Weiterdenken anregen.
Ich kann mir das Buch sehr gut vorstellen als gemeinsame Lektüre in einer Männergruppe oder als Impulstext in Vorbereitung auf eine Freizeit mit dem Titel: „Christsein im Job – (wie) geht das?“ Übrigens ist es durchaus möglich, Klaus Jost für so eine Freizeit als Referenten zu gewinnen – und mit ihm dann auch zu Abend zu essen.
(Rezension zu: Daniel Schneider: Jost läuft, Witten/Holzgerlingen 2018 (SCM Hänssler)